Der Klassiker Jeans
In der Bekleidungsindustrie und in der Modebranche gilt Jeans als absoluter Klassiker, als Basic, als Must-have und als fancy Highlight zugleich. Generationen kennen und lieben ihn und tragen ihn. Doch wie schafft es der strapazierfähige Alleskönner, über einhundert Jahre lange klassisch und immer wieder brandaktuell zu sein?
Jeans leben kürzer
War die Jeans vor über 100 Jahren noch fast eine reine Arbeiterhose, die durch ihre Strapazierfähigkeit punktete, kostbar war und lange halten musste, so wurde sie erst über die Jahre zusätzlich auch zum modischen Akzent. Wegen der hohen Haltbarkeit wurden Jeans früher Jahre bis Jahrzehnte getragen, per Hand erst gewaschen, wenn es sein musste, und entwickelten ihre individuellen Farben erst über die vielen Jahre des Tragens und Waschens. Jeans waren blau. Sand, Staub, Sonne, Erde und Wasser gaben ihr Farben, die alle das Blau als Grundton behielten. Eine Jeans in der Sonne hellblau zu bleichen, dauerte Jahre.
Jeans in Schwarz
Heute sind Jeans dagegen ein Massenprodukt, das mit immer wieder neuen Waschungen auf den Markt kommt. Außer Arbeitshosen sind Jeans heute überwiegend bereits vor dem Kauf gewaschen. Diese Waschungen machen den Preis aus. Jeans haben beim Kauf bereits ihre finale Farbe, in der sie getragen werden sollen, so, als seien sie viele Jahre alt und der Verschleiß habe ihre Farben geprägt. Eine kleine Ausnahme machen hier schwarze Jeans. Sie gibt es neben der verwaschenen Version, die schon leicht ins Grau geht, auch noch in einem tiefschwarzen Farbton. Man wäscht sie selten, damit dieser Farbton möglichst lange hält.
Weiße Jeans
Das andere Helligkeitsextremum Weiß dagegen ist fast immer vorgewaschen. Sehr aufwendig wird der Jeansstoff bis zu einem reinen weiß gebleicht, bevor die Hose genäht wird. Die Waschung soll Fadenreste, Bleichmittelrückstände, Stärke und Imprägniermittel herauswaschen und damit für einen lockeren Fall und einen bequemen Sitz sorgen. Riecht sie beim ersten Waschen nach Bleichmittel, hat sie wahrscheinlich in der Herstellung nur eine einzige Waschung erhalten. Weiße Jeans sind ein Hingucker und zum Beispiel mit einem goldenen Top und goldenen High Heels gut zu veredeln. Auch eine schwarze Seidenbluse trägt sich darauf sehr edel. Ein bisschen muss man mit Flecken aufpassen.
Blaue Jeans
Blaue Jeans gibt es in den unterschiedlichsten Blautönen. Keine andere Farbe konnte sie jemals ablösen, auch wenn Farben wie grün, violett, braun und grau zeitweise einmal beliebt waren. Bei den blauen Jeans wird dagegen heutzutage sehr viel mit Accessoires und Waschungen gearbeitet. Damenjeans sollen bequem sitzen und dennoch den Po betonen. Ihre Produktion lohnt erst ab einer Stückzahl von 5.000 Stück pro Färbedurchgang. So werden sie überwiegend in Schnitt und Färbung in großen Stückzahlen vorproduziert und später mit unterschiedlichen, mitunter auch farbigen Waschungen und Destroyed Elementen weiter veredelt. Der Schnitt mit mittlerer Taille ist hierbei das langjährige Grundmodell.
Hellblaue Jeans
Spitzenreiter der Beliebtheit bei Jeansträgern dürfte über die Jahrzehnte trotz aller Vielfalt weiterhin die nur wenig individualisierte hellblaue Jeans sein. Sie verbindet diesen leichten Hauch von alter und inzwischen verwaschener und Sonnen gebleichter, heiß geliebter Lieblingsjeans, die den Damenpo noch wie damals betont, mit dem Anschein der schlichten, edlen Kleidung, die zu einem feinen Blazer genauso passt, wie zu einem Bikinioberteil. Hellblaue Jeans mit mittlerer Taille wirken hier völlig zeitlos, modern, bequem, edel und sexy zugleich. Es gibt auch keinen Schuh, auf den man die hellblaue Jeans nicht tragen kann. Der passende Schuh wird allein vom Oberteil bestimmt.