Tränensäcke & Co. erfolgreich behandeln
Ich seh’ dir in die Augen, Kleines!“ Dieser berühmte Ausspruch hatte nicht nur für Humphrey Bogart und Ingrid Bergmann in „Casablanca“ Gültigkeit. Die Augen sind der Spiegel der Seele und der erste Anziehungspunkt im Gesicht. Wenn wir uns unterhalten, sprechen wir mit der Augenpartie des anderen.
Schlaffe Lider und Tränensäcke vermitteln einen negativen Eindruck. Sie lassen selbst einen fröhlichen Menschen griesgrämig aussehen. An den Augen zeigt es sich meist als Erstes, dass die Jahre nicht spurlos an uns vorübergehen. Es liegt daran, dass die Haut an den Lidern wesentlich dünner ist als in anderen Körperregionen und daher frühzeitig erschlafft. Aber auch der Aufbau des Auges spielt eine Rolle. Der Augapfel wird im Inneren der Augenhöhle durch Fettgewebe geschützt. Eine hauchdünne Membran, das Septum orbitale, fixiert dieses „Polster“. Ist die Trennschicht überdehnt oder von Natur aus zu nachgiebig, drängt das Fettgewebe weiter nach vorne.
Gerade am Unterlid bilden sich dann die typischen Tränensäcke. Doch Tränensäcke und sichtbare Hauterschlaffungen bewirken auch in jüngeren Jahren schon einen müden und krank wirkenden Gesichtsausdruck. Ursachen der negativen Veränderungen im empfindlichen Augenbereich können auch auf Gleichgewichtsmängel der Venen, der Lymphgefäße und der Haut zurückgeführt werden.
Folgende Probleme treten dadurch auf: Ober- und Unterliderschlaffung, Faltenbildung, Tränensäcke, venöse Störungen („Blaue Augen“). Zur Behebung dieser Probleme empfehlen viele Spezialisten Methoden, wie beispielsweise den operativen Eingriff, die apparative und die präparative Behandlung. Unabhängig von der psychischen Verfassung kann sich jeder Betroffene zwischen einem operativen und nicht-operativen Verfahren entscheiden.
Operativer Eingriff bei Schlupflidern
Von Schlupflidern spricht man, wenn die Oberlidhaut über die Lidfalte hängt. Operiert wird ambulant mit örtlicher Betäubung, bei empfindlichen Patienten im Dämmerschlaf. Wichtig ist, dass der Schnitt nicht direkt in der Lidfalte verläuft, sondern ein bis zwei Millimeter darüber. Die hauchfeine Narbe ist später dann kaum noch zu erkennen. Zuvor misst der Arzt den Hautüberschuss genau aus und zeichnet die Schnittführung an. Das muss vor Einspritzen des Betäubungsmittels passieren, weil sich danach die Konturen verändern.
Der Schnitt wird mit dem Skalpell gemacht. Entfernt wird zunächst der Hautüberhang. Um an die beiden Fettkompartimente im Oberlid zu kommen, muss der ringförmige flache Muskel gespreizt und das Septum orbitale durchtrennt werden. Sind die Fettkörper und ein Muskelstreifen entfernt, werden die beiden Hautränder wieder aneinander genäht. Die Naht, die zwischen 0,5 und einem Zentimeter über das Lidende hinaus reicht, wird mit einem sterilen Pflaster abgedeckt. Die Augenpartie muss anschließend über mehrere Stunden gekühlt werden. Mindestens einen Tag Ruhe einhalten, um Nachblutungen zu vermeiden. Das Fädenziehen erfolgt nach fünf Tagen, Restspuren lassen sich dann bereits überschminken. Blutergüsse und Schwellungen sind ganz normale Begleiterscheinungen, Komplikationen sind bei Lidstraffungen eher selten. Auch die Neigung zu überschießender Narbenbildung (Keloid) ist hier nie zu beobachten.
Auch bei Tränensäcken erfolgreich
Millimetergenaues Vorgehen erfordert die Unterlidstraffung. Wird zu viel Haut weggeschnitten, hängt der äußere Augenwinkel (Triefauge). Wie elastisch die Haut noch ist, zeigt der Snap-Test. Der Arzt zieht das Lid vom Auge weg und lässt es zurückschnappen. Während bei jüngeren Menschen die Haut ganz elastisch ist und schnell wieder an den Augapfel zurückschlägt, zieht sie sich bei Älteren ganz langsam und träge zurück. Durch einen Schnitt, verborgen im unteren Wimpernrand, werden Fettkörper sowie überschüssige Haut entnommen. Ist keine Hautstraffung nötig, kann das Fettgewebe auch über einen Schnitt von innen durch die Bindehaut entfernt werden, ohne äußere Narbe (Transconjunctivale Lidplastik). Wie beim Oberlid ist auch am Unterlid nach zehn bis 14 Tagen nur noch ein zartrosa Schnitt zu sehen. Zur Reduzierung der Schwellungen anfangs gut kühlen. Körperliche Anstrengungen, extreme Wärme wie Sonne und Sauna sowie Alkohol vermeiden, das kann die Blutergussbildung verstärken. Ein Sonnenschutz in Form einer größeren Brille sollte bis zur endgültigen Wundheilung (ca. zwei Monate) im Freien getragen werden.