Ohne Handtasche geht’s nicht
Ohne Tasche geht die Queen nicht aus dem Palast. Zumindest nicht bei offiziellen Anlässen. Diese Angewohnheit teilt sich Ihre Majestät mit Millionen Frauen auf der ganzen Welt. Sie wurde zwar schon mit weißen und farbigen Handtaschen gesehen, doch ein Blick ins Google-Fotoarchiv offenbart: Meist trägt die Königin eine schwarze Henkeltasche. Laut einer Handtaschenstudie bevorzugen rund 70 Prozent der deutschen Handtaschenkäuferinnen ebenfalls die Farbe Schwarz. Braun und Grau liegen auf dem zweiten beziehungsweise dritten Platz der Lieblingsfarben beim Handtaschenkauf. Wer es farbiger mag und mit der Mode geht, darf sich auf 2020 freuen, denn der Taschentrend geht zu bunt und auffällig.
Frauen lieben große Taschen
Berichten zufolge umfasst das königliche Taschenarsenal rund 200 Modelle, wobei die Mehrzahl von dem Hoflieferanten Launer stammte. Pro Teil bezahlt Queen Elisabeth II. wohl umgerechnet etwa 2000 Euro und sie bestellt ungefähr fünf Stück im Jahr. Gemessen an ihrem Budget klingen diese Zahlen ehr bescheiden. Hierzulande gibt knapp die Hälfte aller Taschenkäuferinnen etwa 50 Euro für eine Handtasche aus. Dabei sind lässige, große Modelle aus Leder oder in Lederoptik am beliebtesten.
Mit den sogenannten Mikro Bags sind in der neuen Modesaison auch Mini-Taschen angesagt. Gleichzeitig liegt die Maxi Clutch im Trend, deren Größe zweifellos praktischer ist und den Vorlieben der Frauenwelt entgegenkommt.
Dank dieser bevorzugten Taschengröße finden viele Utensilien im Inneren Platz. Dazwischen können dringend benötigte Gebrauchsgegenstände wie Wohnungsschlüssel, Lippenstift oder Kugelschreiber schon mal verschwinden. Deshalb liefern Unordnung und Sucherei in der Damenhandtasche oft den Grund für Witzelein in der Männerwelt – nicht ganz unbegründet. Denn Frauen kramen insgesamt etwa 76 Tage ihres kostbaren Lebens in der Handtasche. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher von Colibri Research.
Was ist drin, in der Damenhandtasche?
Mit einer vorsorglich gefüllten Damenhandtasche ist Frau für alle Lebenslagen gut gerüstet. Der konkrete Tascheninhalt bleibt jedoch meist ein streng gehütetes Geheimnis. Im Rahmen der Studie „Bag Stories“ offenbarten Taschenbesitzerinnen in 17 Städten aus 16 Ländern, was sie so mit sich herumtragen. Die Befragten berichten von schrumpeligen Äpfeln, Heiligenbildern, verblichenen Liebesbriefen, Hundewelpen und anderen seltsamen aber auch alltäglichen Dingen.
Was wohl die Queen in ihrer Henkeltasche hat? Der Palast soll dazu bekannt gegeben haben: Kamm, Taschentuch, Lippenstift und etwas Geld für die Kollekte. Darüber hinaus spekulieren Experten über Glücksbringer, Erinnerungsfotos, Puderdöschen und Pfefferminzbonbons. Eine Lesebrille scheint auch drin zu sein. Phil Dampiers und Ashley Walton widmeten dem Inhalt der royalen Handtasche sogar ein Buch.
Vielfalt in der Taschenwelt
Als CEO von Launer kennt Gerald Bodmer die Ansprüche, die Ihre Majestät an eine Handtasche stellt. In einem Interview für die Daily Mail plauderte er darüber. Demzufolge bevorzugt die Queen einen etwas längeren Henkel, damit die Tasche exakt am Arm hängt, während sie Hände schüttelt. Sie möchte bequem durch den Riemen greifen und den Verschluss öffnen können und sie wünscht Seidenfutter. Trennwände, Schultergurte und Reißverschlüsse mag sie dagegen überhaupt nicht. Diese Vorgaben sind sicherlich dem Arbeitsalltag der Königin geschuldet und machen die Handtasche fit fürs Hofprotokoll.
Frau „normal“ hat es da einfacher. Sie kann sich die Tasche am langen Gurt über die Schulter hängen, am Henkel nehmen oder unter den Arm trennen. Neuerdings tragen Trendsetterinnen die Handtasche am kurzen Riemen als Brustbeutel oder schultern ehemalige Gürteltaschen über den Rücken. Die Taschendesigner denken sich immer wieder raffinierte Styles aus, um Taschenliebhaberinnen zu begeistern und Kaufreize zu erzeugen. Aktuell fallen drei Designtrends bei den Damentaschen auf: kuschlige Plüschtaschen, Flechttaschen und Taschen mit Nieten. Darüber hinaus sind zahlreiche modische Taschenmodelle im Angebot, die ohne diese Details auskommen. In der Taschenmode ist für jede Frau das passende Modell dabei, die Queen wird wahrscheinlich bei der Traviata bleiben.