Übungen nach einem Bandscheibenvorfall
Bei Rückenschmerzen gibt es häufig den Anhaltspunkt auf einen Bandscheibenvorfall. Dieser aber ist eher selten der Auslöser für die Schmerzen, als angenommen. Weil der Bandscheibenvorfall jedoch in einigen Fällen schnelles Handeln nötig macht, ist es bedeutend, die Symptome zu erkennen und zu wissen, was für die Behandlung von Bedeutung ist.
Pro Jahr erleiden in Deutschland etwa 800.000 Menschen einen Bandscheibenvorfall, welcher auch als Prolaps bezeichnet wird. Am meisten belastet ist dabei die Wirbelsäule im Bereich der Lenden. Dies ist vor allem der Grund dafür, dass hier etwa 80 bis 85 Prozent der Prolapse passieren. Generell sind die Ursachen für den Bandscheibenvorfall sehr vielseitig. Veranlagung, Fehlbelastungen, Übergewicht und eine schwache Muskulatur im Rückenbereich sind die Hauptursachen – neben Verletzungen und Unfällen.
Ein Prolaps ist jedoch noch kein Grund, sich nicht aktiv zu bewegen. Eine gänzliche Bewegungslosigkeit ist daher kontraproduktiv. Aus diesem Grund ist bei der Therapie des Prolaps Bewegung ein bedeutender Bestandteil.
Übungen nach einem Bandscheibenvorfall
Nach einem Bandscheibenvorfall sollte der Patient den Rücken etwa 5 Tage nur geringen und intensiven Belastungen aussetzen. Dabei ist eine gezielte Bewegung im Wasser: hilfreich. Hier hilft ein sogenanntes Aquatraining, Rücken- oder Kraulschwimmen. Das Brustschwimmen sollte jedoch gemieden werden. Sportarten wie Fahrradfahren auf ebenen Untergrund, Skilaufen und Inline-Skaten sind dagegen erlaubt. Hier sollten Stürze allerdings vermieden werden. So sind die Bandscheibenvorfall Übungen nützlich, sollten aber vorsichtig ausgeführt werden.
Wichtig ist, dass dem Patienten die Bewegung sehr viel Spaß macht und dass diese regelmäßig ausgeführt wird. Allerdings sollten bei keiner Übung oder Sportart Schmerzen verspürt werden, was auch die Arme und die Beine betrifft.
Bandscheibenvorfall Übungen gibt es sehr viele. Planks sind als Übung optimal, denn diese stärken die Bauch- und die Rückenmuskulatur. Das. Kreuzheben ist dagegen nur bedingt zu empfehlen, wenn die Ausführung richtig durchgeführt wird. Generell gilt, dass keine Maximalbelastung stattfinden sollte, sondern lieber ein geringer Widerstand und mehr Wiederlungen. Zugleich kann das Rumpfheben in Bauchlage vorsichtig ausgeführt werden, denn diese Übung kann sich förderlich auf den Rücken auswirken.
Auf der Stelle Joggen ist zugleich eine gute Übungsmöglichkeit. Jene Übung aktiviert in erster Linie die tiefe Muskulatur der Lendenwirbelsäule, da geringe Rotationen des Oberkörpers von den Muskeln ausgeglichen werden. In der Standposition mit leicht gebeugten Knien und geradem sowie leicht vorgebeugtem Oberkörper bewegen die Patienten die Arme seitlich am Körper wie beim Joggen vor und wieder zurück. Sie können zugleich leichte Hanteln verwenden, um die Übung zu steigern. Pro Minute sollten die Übenden etwa 80 bis 120 Armbewegungen vollführen.
Das Strecken in Bauchlage dient dem Aufbau der Tiefenmuskulatur im Bereich der Lendenwirbel um mehr Stabilität und somit eine gute Entlastung für den Bandscheibenbereich zu erzielen. Dabei wird in Bauchlage das rechte Knie zu 90 Grad angewinkelt und das Hüftgelenk gestreckt, sodass der rechte Fuß an die Decke emporsteigt. Die Patienten sollten 10 bis 15 Wiederholungen dieser Übung durchführen und dazwischen eine kurze Pause über 10 Sekunden einlegen. Nun wird das linke Knie um 90 Grad angewinkelt und auch hier wird das Hüftgelenk gestreckt. Die Übenden sollten 10 bis 15 Wiederholungen durchführen und dann eine kurze Pause einlegen.
Was sollte bei einem Bandscheibenvorfall vermieden werden?
Bewegung ist nach einem Bandscheibenvorfall nur dann korrekt, wenn der Patient bestimmte Regeln beachtet. Vermieden werden sollte solche sportlichen Disziplinen, bei welchen die Wirbelsäule starken Belastungen durch Stoß ausgesetzt ist. Dazu gehört zum Beispiel Reiten oder Laufen.
Sportarten mit erheblichen Belastungsspitzen sowie solche, bei welchen es zu vermehrten Rotationen in Zusammenhang mit Neigungen zur Seite kommt, sollten ebenfalls vermieden werden. Dazu gehören zum Beispiel Skifahren, Golf und Rückschlag-Sportarten wie Tennis, Squash oder Badminton.
Zu viel Schonung durch Sitzen ist ebenfalls nicht gerade förderlich. Generell sollte häufig die Körperposition gewechselt werden. Kraftübungen sind nur bedingt zu empfehlen. Vermieden werden sollten alle Übungen, bei welchen der Patient die Wirbelsäule rund formt. Dazu gehören etwa Crunches oder Sit-Ups. Die Bewegung im Alltag ist jedoch zu empfehlen.