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GNTM: Wie der Topmodel-Traum zum Albtraum werden kann

von Gossipcheck Redaktion
GNTM: Wie der Topmodel-Traum zum Albtraum werden kann

GNTM: Wie der Topmodel-Traum zum Albtraum werden kann

Psychische und soziale Probleme, Depressionen bis hin zu Suizidgedanken. In einer aktuellen STRG_F-Dokumentation (NDR/funk) beklagen mehrere ehemalige Kandidatinnen von „Germany’s Next Topmodel“ teils gravierende Folgen im Zuge ihrer Teilnahme an Heidi Klums Casting-Show. „Was das mit einem macht, kann man nicht beschreiben,“ sagt Simone Kowalski, Gewinnerin der 14. Staffel, heute. „Das Zusammenleben in der Modelvilla war die größte Herausforderung in meinem ganzen Leben.“ Lijana Kaggwa, der während und nach Ausstrahlung der Sendung 2020 viel Hass im Netz entgegenschlug, erzählt im Interview von Depressionen und Suizidgedanken. Sie habe irgendwann begonnen zu glauben, was die Leute schrieben: „Ich bin scheiße, wertlos, eine Hure, ein Affe und meiner Familie würde es eigentlich besser gehen, wenn ich nicht mehr existiere.“ Auch eine Teilnehmerin einer frühen Staffel, Tessa Bergmeier, sagt heute: „Ich wollte nicht mehr ich sein.“ Nadine Wimmer-Bergmann, die wie Lijana Kaggwa an der Staffel 2020 teilnahm, beschreibt die Folgen so: „Ich habe auch immer noch heute damit zu kämpfen, zu sagen: Ich vertraue Menschen.“

Für die 74-minütige Dokumentation unter dem Titel „STRG_F EPIC“ hat das Format mit mehr als 50 ehemaligen Teilnehmerinnen unterschiedlicher Staffeln gesprochen. Neun von ihnen erzählen vor der Kamera von ihren Erfahrungen. Die Dreharbeiten beschreiben viele von ihnen als sehr anstrengend: Extrem lange Drehtage, fehlende Rückzugsräume, die Abschottung von der Außenwelt und enormer Druck ließen viele Kandidatinnen dünnhäutig werden. „Überall waren Kameras“, beschreibt es Simone Kowalski, die bei ihrer Teilnahme 19 Jahre alt war: „Alles wurde mit Ton und so aufgenommen. Irgendwann wurde uns verboten, rauszugehen. Man durfte nicht joggen gehen. Ich bin gar nicht klargekommen. Mental, körperlich, sozial auch nicht.“ Am Set würden über gezieltes Nachfragen Emotionen provoziert. Nach Einschätzung von Ex-Juror Peyman Amin sorgten Konflikte vor der Kamera für die gewollte Einschaltquote: „Also welchen Content möchte Germany’s Next Topmodel generieren, damit die Zuschauer interessiert an der Glotze bleiben? Wie kann man Zickenkrieg kreieren? Indem man die Tür abschließt und sagt, jetzt geht es los, fetzt euch!“

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Für einige Teilnehmerinnen war die Show Sprungbrett für eine Karriere in der Öffentlichkeit. Für andere endete sie als Albtraum. Dies habe viel damit zu tun, welche Rollen den jungen Frauen in der Dramaturgie der Sendung zugedacht würden, berichten sie. „Es ist sehr wichtig, wie du am Ende ausgestrahlt wirst für dein Leben danach. Also es kann dir Chancen geben, aber es kann dir auch echt viel kaputt machen“, fasst es Taynara Wolf zusammen, die als „der Sonnenschein“ der Staffel 2016 eher positiv auf ihre Teilnahme zurückblickt. Lijana Kaggwa weiß heute für sich: „Ich wäre definitiv nicht hingegangen, hätte man mir vorher erzählt, diese Rolle wirst du einnehmen.“

Heidi Klum hat sich auf Anfrage von STRG_F nicht dazu äußern wollen. ProSieben teilte schriftlich mit, es gebe eine Fürsorgepflicht gegenüber den Kandidatinnen. So erkläre man ihnen zum Beispiel im Vorfeld, was Öffentlichkeit bedeuten könne. Es gebe Coachings und Beratung durch ein Social Media Team. Auch ein Psychologe gehöre schon immer zum Team. Wer auf diese Regeln keine Lust habe, könne jederzeit aussteigen. Zu Manipulationsvorwürfen am Set teilt ein Sender-Sprecher mit: „Die Kandidaten antworten, was sie antworten möchten.“

Pressemeldung von   NDR

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