Angst – Ursachen, Erscheinungsformen und Behandlung
Die Angst ist ein Grundgefühl, das sich als unlustbetonte Erregung und Besorgnis in bedrohlich empfundenen Situationen äußert. Die Auslöser dafür können erwartete Bedrohungen der Selbstachtung, der körperlichen Unversehrtheit oder des Selbstbildes sein. Angst ist der Oberbegriff für eine Vielzahl an Gefühlsregungen. Diese Gefühlsregungen basieren auf der Verunsicherung des Gefühlslebens.
Mit dem Begriff Angststörung wird eine krankhaft übersteigerte Angst bezeichnet. Psychoanalytiker unterscheiden zwischen dem depressiven, dem schizoiden, dem hysterischen und dem zwanghaften Persönlichkeitstypus. Dabei werden die Angst vor Veränderung, die Angst vor Nähe, die Angst vor der Endgültigkeit und die Angst vor Selbstwendung als verbundene Grundgäste des Menschen beschrieben.
Die Erscheinungsformen der Angst:
- Unsicherheiten (Scheu, Beklommenheit, Zaghaftigkeit etc.),
– Zwänge (Kontorollzwang, Esszwang, Reinigungszwang etc.),
– Furchtformen (Versagensfurcht, Verletzungsfurcht, Berührungsfurcht etc.),
– Phobien (Agoraphobie, Akrophobie, Klaustrophobie etc.),
– Paniken (Schockstarre, Angstanfall, Katastrophenlähmung etc.),
– Psychosen (Verfolgungswahn, neurotische Ängste, Lebensangst etc.).
Grundsätzlich lässt sich die Angst nicht als negative und unangenehme Gefühlsregung festlegen. Angst kann abhängig vom Grad der persönlichen Kompetenzeinschätzung und der individuellen Risikoerfahrung auch als lustvolle Erfahrung erlebt und gesucht werden, wie zum Beispiel in Form des Thrills und Adrenalin.
Angst als Schutzmechanismus
Die Angst hat evolutionsgeschichtlich eine wichtige Funktion als Schutzmechanismus, der ein angemessenes Verhalten in vermeintlichen oder tatsächlichen Gefahrsituationen einleitet. Dazu kann die Angst sowohl unbewusst als auch bewusst wirken. Verursacht die Angst eine Lähmung oder andauernde Kontrollverlust, ist die Rede von einer Angststörung. Wenn die Angst an eine bestimmte Situation oder ein bestimmtes Objekt gebunden ist, handelt es sich um Phobie.
Die Angst selbst ist als Schutzmechanismus eine natürliche Reaktion, aber grundsätzlich sind alle Ängste erlernt und stehen im Zusammenhang mit dramatischen Erfahrungen in der Jugend oder Kindheit. Solche Erfahrungen brennen sich tief in das Gedächtnis ein. Evolutionär und biologisch betrachtet ist es auch sinnvoll. Manche der erlebten Erfahrungen sind so schmerzlich, dass sie Einfluss auf Menschen haben, auch wenn diese erwachsen sind.
Angeborene und erlernte Angst
Die Menschen tragen viele Ängste bis zum Tod mit sich herum. Es gibt aber auch angeborene Angst- und Schreckreaktion auf auslösende Schlüsselreize. Diese dienen als Flucht- oder Abwehrreflexe, etwa die Schreckreaktion bei unbekanntem Lärm oder das Zurückschrecken vor einem Abgrund. Die Angst vor Tieren im Wald, die Angst vor Dunkelheit, die Angst vor Blitz und Donner und die Angst vor Höhen sind einigermaßen auch angeboren.
Anderseits kann die Angst vor einem Zahnbesuch als erlernte Angst bezeichnet werden. Durch das Vermeidungsverhalten verschwindet allerdings die Angst nicht – ganz im Gegenteil, denn es hält die Angst aufrecht und resultiert mit einem dauerhaften Rückgang. Durch negative Erfahrungen kann die Angst zusätzlich verstärkt werden.
Moderne Coaching Ausbildung beinhaltet oftmals auch den Bereich Anti Angst Coaching. Deshalb sollte zur Bekämpfung der Angst, auch der Weg zu einem professionellen und im Bereich Anti Angst Coaching ausgebildeten Fachmann in Erwägung gezogen werden.
Die Angst akzeptieren
Damit man bei Angstzuständen richtig reagieren kann, muss man sich der Angst bewusst sein. Die Ursache muss erkannt werden. Im ersten Schritt, müssen Sie bewusst werden, um letztendlich in die Lage zu kommen, eigene Ausreden zu erkennen. Dann akzeptieren Sie die Angst, um die nächsten Schritte zu wagen, denn die Konsequenzen der Angst sind in 99 % der Fälle überhaupt nicht so groß.
Sie müssen lernen die Angst zu spüren, sie anzunehmen und trotzdem mit gesundem Menschenverstand zu handeln. Bei Angstzuständen ist das Wichtigste ruhig zu bleiben, egal in welcher Situation Sie sich befinden. Nehmen Sie das Leben nicht zu ernst. Spaziergänge in der freien Natur können Ihnen helfen sich aufzulockern und somit bewusster und ruhiger bei Angstzuständen zu handeln. Die Angst alleine geht niemals komplett weg, aber Sie können lernen damit zu leben und so auf den Grund der Ängste einzugehen.